Das Europäische Emissionshandelssystem (EU ETS) ist ein Eckpfeiler der EU-Klimapolitik und ein effektives Instrument zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen. Es erfasst Anlagen der energieintensiven Industrie und Energiewirtschaft, die etwa 40% der europäischen Emissionen ausmachen. Neben den 27 EU-Mitgliedstaaten gehören auch Island, Norwegen und Liechtenstein dem Bündnis an.
Das EU ETS wurde 2005 eingeführt, um sektorübergreifend Emissionen zu senken, Anreize zur Reduktion zu schaffen und Investitionen in umweltfreundlichere Technologien zu fördern. Basierend auf dem „Cap and Trade“-Prinzip legt es eine Obergrenze für Emissionen fest und ermöglicht den Handel von Emissionsrechten auf Plattformen wie der European Energy Exchange (EEX). Unternehmen, die weniger emittieren als ihnen zusteht, können überschüssige Zertifikate verkaufen. Jene, die mehr emittieren, müssen Zertifikate zukaufen.
Erfolge, Herausforderungen und Reform des Emissionshandels
Das EU ETS stand lange Zeit in der Kritik, unter anderem aufgrund eines Überschusses an kostenlosen Zertifikaten, was zu fallenden Preisen und mangelnden Anreizen zur Emissionsreduzierung führte. Dank verschiedener Maßnahmen hat das System inzwischen an Wirksamkeit gewonnen und signifikant zur Emissionsreduzierung beigetragen. Laut dem Umweltbundesamt sanken europaweit die Emissionen bis 2022 um rund 38 % gegenüber 2005 (Link zur Studie: Umweltbundesamt). Auch in Deutschland ist ein Rückgang der Emissionen zu verzeichnen, wenn auch langsamer.
Trotz der bisherigen Erfolge sind weitere Anpassungen erforderlich, um die notwendigen Emissionsreduktionen zu erzielen. Insbesondere die begrenzte Branchenabdeckung und Probleme, wie die Verlagerung von Emissionen ins Ausland, die sog. Carbon Leakage, stellen weiterhin große Herausforderungen dar. Die Reformen von 2023 im Rahmen des „Fit-for-55“-Pakets und die Einführung des CO2 Grenzausgleichsmechanismus sollen dem entgegenwirken. Sie stellen neue Anforderungen an Unternehmen und sind entscheidend für das Erreichen der Klimaziele.
Jetzt ist die Zeit für Unternehmen, proaktiv zu handeln. Unternehmen müssen sich auf die verschärften Regulierungen einstellen, indem sie ihre Compliance- und Berichtspflichten erfüllen. Gleichzeitig sollten sie Dekarbonisierungsstrategien entwickeln und umsetzen, um den steigenden CO2-Preisen effektiv zu begegnen und Wettbewerbsvorteile zu sichern.
Als Beratungsgesellschaft hilft Multiversum Unternehmen dabei, sich in dieser neuen Ära zu positionieren. Wir unterstützen nicht nur bei der Einhaltung von Compliance- und Berichtspflichten, sondern bringen auch umfassende Erfahrungen im Bereich der Dekarbonisierung mit. Kontaktieren Sie uns gern, um mit effektiven Reduktionsmaßnahmen den Klimawandel zu bekämpfen und sich optimal auf die steigenden CO2-Preise vorzubereiten.
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